Entstehung und Wandel
des Projektes
„Eine Bekannte hat mir 1981 ein verlassenes Dorf in den Bergen von Norditalien gezeigt. 1982 fanden in Sikkim die Verbrennungszeremonien für den 16. Karmapa statt, woran ich mit einer Gruppe von Schweizern teilnehmen konnte. Ich erzählte damals meinen Freunden von diesem Dorf, zeigte Fotos und unter dem tiefen Eindruck des Segens von dieser Zeremonie fragten wir Shamar Rinpoche, ob er uns darin unterstützen würde, dieses verlassene Dorf aufzukaufen und wiederzubeleben. Von Ihm erhielt das Dorf den Namen „Karma Dechen Yangtse“, Ort der höchsten Freude.
Wir waren inspiriert von Berichten über spirituelle Gemeinschaften wie Findhorn, die Farm und anderen und glaubten, auf der Basis des Buddhismus etwas Ähnliches umsetzen zu können. Noch im gleichen Jahr gründeten wir die Genossenschaft. Eine kleine Gruppe von Pionieren begann, das damals völlig überwucherte Gelände zu roden und die Häuser zu kaufen. Schon bald wurde ein Meditationsraum gebaut und dann eine Stupa errichtet.
Später folgten Familien, viele Kinder wurden dort geboren, und schon bald konnten wir einen Kindergarten gründen, aus dem die „freie Familienschule Bordo“ hervorging. Diese Gruppe von ca. 15 Erwachsenen und 15 Kindern bildete über ca. 10 Jahre eine konstante Gemeinschaft. Die Männer verdienten hauptsächlich auswärts ihr Geld, während die Frauen den Seminar- und Gästebetrieb führten. In diesen 10 Jahren fand auch die grösste Bauaktivität statt.
Von den vielen Menschen, die über all die Jahre Bordo besuchten oder dort gelebt haben, blieben nicht wenige im Tal und haben ihre eigenen Häuser in den Nachbardörfern aufgebaut. So hat Bordo auch einen wichtigen Einfluss auf die Wiederbesiedelung des ganzen Tales gehabt. Die Integration im Tal und der herzliche Austausch mit der Bevölkerung scheint mir einmalig.“